Prioritäten zu setzen ist der Schlüssel zum erfolgreichen Projektmanagement. Es kann verlockend sein, zuerst die schnelleren, einfacheren Aufgaben zu erledigen, aber das ist nicht immer der effizienteste Weg.
Wenn du ein Projekt mit vielen Aufgaben managst, ist es wichtig, Prioritäten zu setzen. So kannst du den Zeit- und Kostenrahmen einhalten und gleichzeitig sicherstellen, dass deine Mitarbeiter nicht ausbrennen, weil sie ihre Energie in Aufgaben stecken, die wenig bewirken.
Das Pareto Prinzip, auch bekannt als das Prinzip der Faktorsparsamkeit, ist eine Priorisierungstechnik, die deinem Team helfen kann, die Aufgaben mit den größten Auswirkungen zuerst anzugehen, um die Projektproduktivität zu verbessern. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns genauer an, wie das funktioniert, und betrachten Beispiele, Vor- und Nachteile und wie eine Plattform wie monday work management die Umsetzung erleichtern kann.
Was ist das Pareto Prinzip?
Das Pareto-Prinzip, das auch als 80/20-Regel bezeichnet wird, besagt, dass 80 % der Folgen auf 20 % der Ursachen zurückzuführen sind.
Dieses Prinzip geht von einer ungleichen Verteilung von Folgen und Ursachen aus. Wenn wir es auf geschäftliche Situationen anwenden, hilft uns das Pareto Prinzip dabei, Projektprioritäten zu setzen und uns auf die Aufgaben zu konzentrieren, die die größten Auswirkungen haben.
Woher kommt das Pareto Prinzip?
Der italienische Wirtschaftswissenschaftler Vilfredo Pareto entwickelte dieses Prinzip, nachdem er die Vermögensverteilung in Italien untersucht und festgestellt hatte, dass ganze 80 % der Grundstücke im Besitz von nur 20 % der Bevölkerung waren. Die Methode wurde dann von Joseph M. Juran in den 1940er Jahren als Pareto Prinzip bezeichnet. Übertragen auf die Wirtschaft bedeutet das Pareto Prinzip, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % Prozent Aufwand stammen. Wenn du deine Arbeitsplanung nach diesem Prinzip gestaltest, ist es am sinnvollsten, mehr Zeit und Mühe in Aufgaben mit höchster Priorität zu investieren, da sie auch die größte Wirkung erzielen.
Wie wendest du die 80 20-Regel an?
Die 80/20-Regel kann zwar auf fast alles angewendet werden, z. B. auf Sport, Investitionen, Landwirtschaft und Zeitmanagement, aber sie wird besonders häufig in der Wirtschaft eingesetzt, da sie Teams und Mitarbeitern hilft zu verstehen, worauf sie ihre Energie konzentrieren sollten. Sie geht von einem ungleichen Verhältnis zwischen Input und Output aus.
Im agilen Projektmanagement wird die Arbeit in kleinere Aufgaben und Sprints aufgeteilt. Zu wissen, wo man anfangen soll, wenn man Dutzende oder sogar Hunderte von Aufgaben bewältigen muss, kann trotzdem überfordernd sein. Nach dem Pareto Prinzip können Teams besser herausfinden, was die folgenreichsten Aufgaben sind, und dann mit diesen beginnen. Hier erfährst du, wie es angewendet werden kann:
Entscheidungsfindung
Wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, kann das Pareto Prinzip den Entscheidungsträgern helfen, sich auf die Maßnahmen mit den größten positiven Auswirkungen zu konzentrieren. Das hilft Teams dabei, Ressourcen dort einzusetzen, wo es am wichtigsten ist, sei es das Budget für eine Marketingkampagne oder die Arbeitskraft für die Softwareentwicklung. Das hilft, Entscheidungsmüdigkeit zu reduzieren und zu vermeiden, dass Unternehmen zu viel Zeit in weniger wichtige Bereiche stecken.
Qualitätskontrolle
Die 80-20-Regel kann helfen, die 20% der Faktoren zu identifizieren, die zu 80% der Probleme führen. Dadurch können Unternehmen die Qualitätskontrolle optimieren, weil sie Ressourcen effizient verteilen können sowie die wichtigsten Fehlerquellen beseitigen und die Gesamtqualität verbessern können.
Produktivität
Das Pareto-Prinzip hilft Teams dabei zu erkennen, welche Dinge zu den 20 % gehören, die zu den bedeutungsvollsten Ergebnissen führen. Wenn sich die Mitarbeiter zuerst auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren statt auf unwichtige Aufgaben, die manchmal vielleicht verlockender sein können, weil sie einfacher scheinen oder schnell gehen, ist gewährleistet, dass strukturell gearbeitet wird. Effizientes Zeitmanagement ist nicht immer einfach, und die 80 20 Regel hilft dabei, planvoll statt intuitiv vorzugehen und so sowohl die eigene Produktivität als auch die Gesamtleistung im Team zu steigern.
Beispiele für das Pareto Prinzip im Projektmanagement
Die 80 20 Regel wird häufig im Projektmanagement verwendet, um Teams dabei zu helfen, wichtige Aufgaben zu priorisieren und effizienter zu arbeiten. Auf einer Arbeitsmanagement-Plattform wie monday work management können Projektmanager einen Projektplan erstellen und darin ihre Aufmerksamkeit auf die Aufgaben richten, die den größten Nutzen bringen. Auf dieser Basis können sie ein Briefing für ihre Teams erstellen, um die Projektziele zu definieren und festzulegen, durch welche Schritte Ergebnisse erzielt werden können, die im Zeit- und Budgetrahmen liegen. Die 20 % der Aufgaben, die den größten Wert für den Projekterfolg haben, können dann einfach priorisiert werden.
Zur besseren Anschauung sind hier ein paar typische Beispiele dafür, wie das Pareto Prinzip zur Optimierung des Projektmanagements genutzt werden kann:
- Aufgabenpriorisierung: Wenn das Management die 20 % der Aufgaben identifiziert, die für 80 % des Projekterfolgs verantwortlich sind und mit den Stakeholdern teilt, kann das Team dafür sorgen, dass die wichtigsten Aufgaben früher erledigt werden und so den Weg ebnen, wichtige Meilensteine schneller zu erreichen und Verzögerungen zu vermeiden.
- Problemlösung: Oft sind es nur ein paar wenige, aber wiederkehrende Probleme, die die größten Verzögerungen in einem Projekt verursachen. Wenn die ersten 20% dieser Probleme früher angegangen werden, können Teams schneller gegensteuern, Engpässe reduzieren und Projekte auf Kurs halten.
- Ressourcenmanagement: In Projekten leisten manchmal 20% der Ressourcen oder Arbeitskräfte den größten Beitrag zum Projekterfolg. Durch die Unterstützung der Hauptakteure können Teams die Projekteffizienz deutlich verbessern.
Was sind die Vorteile des Pareto Prinzips?
Einer der größten Vorteile der 80-20-Regel ist, mit dem kleinstmöglichen Aufwand die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Work smarter, not harder! Abgesehen davon gibt es noch mehr Vorteile für das Projektmanagement:
- Hilft dem Team bei der Prioritätensetzung und dem Task Management
- Verbessert die Produktivität
- Bessere Organisation und Zuweisung von Ressourcen
- Einfachere Entscheidungsfindung
- Fördert den Fokus und die Konzentration auf Dinge mit hoher Priorität und hohem Effekt
- Hilft dabei, realistische und wirkungsvolle Ziele zu setzen
- Hilft Teams, ihre Ziele schneller zu erreichen
Nachteile der 80 20-Regel
Obwohl das Pareto Prinzip viele Vorteile hat, gibt es auch einige Nachteile. Die meisten Nachteile hängen mit dem Verständnis, der Ausführung und den Erwartungen an diese Regel zusammen. Schauen wir uns das mal genauer an:
- Es gibt den Irrglauben (oder Wunschdenken?), dass Teams nur 20 Prozent Einsatz bringen müssen, um 80 % der Ergebnisse zu erzielen, aber das stimmt nicht. Die Prozentsätze geben nicht den Aufwand an, sondern die Ursachen und Wirkungen. Der Aufwand muss also immer noch 100% betragen, um Ergebnisse zu erzielen.
- Die Mitarbeiter können zu sehr auf 20 % der Aufgaben fixiert sein und das große Ganze oder andere Aufgaben aus den Augen verlieren. Alle Aufgaben müssen erledigt werden, und es kann eine Herausforderung sein, die 20 % der Aufgaben mit hoher Priorität mit den restlichen Aufgaben in Einklang zu bringen. Vor allem, wenn sich Prioritäten im Lauf des Projekts ändern.
- Nach dem Pareto Prinzip können 20 % deines Kundenstamms 80 % deines Umsatzes kreieren, aber wenn du nur 20 % deiner Kunden eine bessere Kundenbetreuung bietest, ist das vielleicht nicht die beste Strategie für Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.
- Manchmal ist unser Verständnis der 80/20-Regel zu starr. Die Prozentzahlen beziehen sich auf ein Beispiel, bei dem ein kleiner Teil der Ursache zu einem Großteil der Ergebnisse führen kann, aber das heißt nicht, dass es nicht auch 10% und 90% oder 40% und 60% sein können.
Letztlich zeigt uns das Pareto-Prinzip, dass wir zwar mit gezielter Priorisierung viel erreichen können, doch die Umsetzung erfordert ein flexibles und ganzheitliches Vorgehen, das alle Projektaspekte im Blick behält.
ABC-Analyse: Eine Ergänzung zum Pareto Prinzip
Das Pareto Prinzip ist nicht die einzige Methode zur Priorisierung von Aufgaben und Projekten. Manche Teams finden die MosCow-Methode besser, die Eisenhower-Matrix oder eine Getting Things Done (GTD)-Vorlage. Das alles sind beliebte Hilfsmittel gegen das Prokrastinieren und für besseres Zeitmanagement. Die ABC-Analyse ist eine weitere, einfache Möglichkeit, um Projekte und die zu erledigenden Aufgaben nach Relevanz zu gliedern und die Effizienz bei der Bearbeitung noch weiter zu steigern. Sie lässt sich daher auch gut mit der 80 20 Regel kombinieren.
Die ABC-Analyse teilt Aufgaben oder Ressourcen in drei Kategorien ein:
- A-Kategorie: Hier fallen die wichtigsten Elemente hinein, die den größten Wert schaffen und deshalb die höchste Priorität haben. Im Projektmanagement könnten das zentrale Aufgaben oder Kunden sein, die den größten Umsatzanteil bringen.
- B-Kategorie: Diese Aufgaben oder Ressourcen sind wichtig, jedoch nicht entscheidend. Sie leisten einen mittleren Beitrag zum Erfolg und sollten nach den A-Elementen behandelt werden.
- C-Kategorie: Diese Kategorie umfasst Aufgaben oder Ressourcen mit geringem Einfluss. Das sind zwar oft viele kleinere, oder solche mit geringem Aufwand, aber sie sind nicht ausschlaggebend für den Projekterfolg. Diese eher unwichtigen Aufgaben können also entweder delegiert oder zuletzt erledigt werden.
Die ABC-Analyse hilft, den Fokus erstmal allgemein auf die Elemente zu richten, die entscheidend für den Erfolg und daher dringlich sind. Danach kann die 80/20-Regel die wichtigsten 20 % herausfiltern. Das heißt, die ABC-Analyse bringt im Zusammenspiel mit dem Pareto-Prinzip zusätzliche Klarheit in die Priorisierung, indem sie Aufgaben noch granularer bewertet. So kann dein Team einfach und gezielt die wichtigsten Aufgaben erkennen.
Wie du das Pareto Prinzip mit dem monday work management umsetzt
Wenn du die 80 20-Regel an deinem Arbeitsplatz umsetzen willst, musst du zunächst sicherstellen, dass deine Mitarbeiter wissen, wie sie ihre Aufgaben priorisieren können. Mit einer Plattform wie monday work management ist total einfach, Aufgaben zu visualisieren und zu priorisieren, damit du das Pareto Prinzip in die Tat umsetzen kannst.
Mit dem monday work management können Teams Boards verwenden, um Aufgaben in To-do-Listen anzulegen, zu bearbeiten und den Fortschritt zu dokumentieren. Dann kann sich jeder Mitarbeiter auf Grundlage seiner Zuständigkeiten und der Gesamtziele des Projekts auf die Aufgaben konzentrieren, die höchste Priorität haben.
Es gibt viele Funktionen und wichtige Tools, die Teams dabei helfen können, das Pareto Prinzip einzuführen und einzuhalten – hier sind einige davon.
Anpassbare Boards
Mit monday work management kannst du aus Hunderten von Vorlagen wählen, die du an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Erstelle ein Pareto-Diagramm mit deinen Projektaufgaben, lege Verantwortlichkeiten, Prioritätsstufen, Deadlines und mehr fest. Füge relevante Dokumente, Feedback und Input sowie Links zu jeder Aufgabe hinzu, um sicherzustellen, dass alle Informationen an einem Ort verfügbar sind.
Aufgaben automatisieren
Richte deine Workflows ein und aktiviere Automatisierungen für manuelle Aufgaben, damit die Arbeit schneller vorangeht und die Infos sofort weitergegeben werden. Automatisierungen können die gewünschten Teammitglieder in bestimmten Intervallen benachrichtigen, auch bei Statusänderungen oder wenn Fristen nahen oder überschritten werden. Dadurch können sich Teams auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren und monday work management die manuelle, wiederkehrende Arbeit überlassen.
Erweiterte Berichte und Analysen
Verschaffe dir einen Überblick über deine Arbeit aus der Vogelperspektive mit Projektübersichts-Dashboards, Reporting-Tools und Einblicken in den Fortschritt deines Teams. Mit den Berichts- und Analysetools von monday work management kannst du besser verstehen, ob die 80/20-Aufteilung stimmt und ob die Umsetzung des Pareto Prinzips den gewünschten Effekt hat.
Mit dem Pareto Prinzip die Produktivität steigern
Selbst wenn sich Teams an das Pareto Prinzip gewöhnt haben, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es keine feste Regel ist. Die Zahlen 80 % und 20 % sind keine exakte Wissenschaft. Wichtig ist, dass du dir vor Augen hältst, dass nicht alle Aufgaben gleichwertig sind und du deshalb Prioritäten setzen musst. Um die richtigen Prioritäten zu setzen, kann der Einsatz einer der leistungsfähigsten Plattformen auf dem Markt wie monday work management Teams dabei helfen, Projekte und Aufgaben zu organisieren und effizient zusammenzuarbeiten.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Pareto Prinzip beim Zeitmanagement?
Das Pareto-Prinzip hilft den Leuten, sich auf 20 % ihrer Aufgaben zu konzentrieren, um 80 % der gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dieser Ansatz hilft, die Verschwendung von Zeit und Ressourcen für Aktivitäten mit geringer Wirkung zu reduzieren und stellt sicher, dass sich die Bemühungen auf hochwertige Aufgaben konzentrieren. Für das Zeitmanagement minimiert diese Technik Ablenkungen und hilft Teams, Prioritäten zu optimieren, sodass Projekte schneller abgeschlossen werden können.
Wie wird das Pareto Prinzip in Six Sigma angewendet?
In Six Sigma wird das Pareto-Prinzip verwendet, um einige wenige Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die den Großteil der Ineffizienzen verursachen. Six-Sigma-Teams können diese Technik nutzen, um Verbesserungsmaßnahmen effektiver zu gestalten und substanziellere, messbare Ergebnisse zu erzielen.
Wie kann man das Pareto Prinzip anwenden?
Um das Pareto-Prinzip in die Praxis umzusetzen, beginne damit, 20 % der Aufgaben, Probleme oder Ursachen zu identifizieren, die zu 80 % der Ergebnisse oder Probleme führen. Setze dann fort, indem du diese Aufgaben in deinem täglichen Arbeitsplan priorisierst. Beurteile regelmäßig den Fortschritt und nimm Anpassungen vor, um sicherzustellen, dass du dich konsequent auf die Elemente mit der größten Wirkung konzentrierst.
Funktioniert das Pareto Prinzip immer?
Das Pareto-Prinzip ist zwar in vielen verschiedenen Szenarien nützlich, aber nicht immer perfekt. In manchen Fällen passt die Verteilung von Ursachen und Wirkungen nicht genau zum 80/20-Modell. Nicht nur das, sondern auch das alleinige Vertrauen auf das Pareto-Prinzip kann dazu führen, dass wichtige Details übersehen werden, die noch Aufmerksamkeit erfordern. Es ist hilfreich, Richtlinien zu verwenden, aber kein striktes universelles Gesetz.
Wann solltest du das Pareto Prinzip nicht anwenden?
Das Pareto Prinzip ist möglicherweise nicht ideal für eine Situation, in der mehrere Elemente beachtet werden müssen, z. B. wenn strikte Einhaltung oder Einheitlichkeit erforderlich ist. In stark regulierten Branchen, in denen jedes Detail entscheidend ist, kann die 80/20-Regel dazu führen, dass kleine, aber wichtige Ursachen übersehen werden.