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Projektmanagement

Johari Fenster: Erklärung, Beispiele, Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung

Sofia Doßmann 17 Min. Lesezeit
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Stell dir vor, du sitzt in einem Teammeeting und präsentierst eine Idee, die dir wichtig ist. Die Reaktionen der Kollegen sind zurückhaltend, und du fragst dich, ob du dich nicht klar genug ausgedrückt hast – oder ob sie die Idee schlichtweg nicht mögen. Später sagt dir ein Kollege, dass er überrascht war, wie unsicher du bei der Präsentation gewirkt hast – dabei hattest du dich innerlich so überzeugt gefühlt.

Solche Situationen passieren ständig, denn jeder von uns hat sogenannte blinde Flecken: Aspekte unserer Persönlichkeit, die anderen klar sind, uns selbst aber verborgen bleiben. Genau hier setzt das Johari-Fenster an. Dieses Modell hilft, blinde Flecken sichtbar zu machen, Selbst- und Fremdwahrnehmung miteinander abzugleichen, Missverständnisse zu reduzieren und Potenziale aufzudecken – sei es im Team oder im persönlichen Alltag.

In diesem Artikel erfährst du, wie das Johari-Fenster funktioniert, warum es so effektiv für zwischenmenschliche Kommunikation und persönliches Wachstum ist und wie du es mit einfachen Übungen nutzen kannst, um deine blinden Flecken zu erkennen und zu reduzieren.

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Was ist das Johari-Fenster einfach erklärt?

Das Johari-Fenster ist ein psychologisches Modell, das in den 1950er Jahren von den Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt wurde – der Name setzt sich aus ihren Vornamen zusammen. Es besteht aus vier Feldern, die aufzeigen, welche Eigenschaften uns bewusst sind (Selbstwahrnehmung) und welche Aspekte andere an uns wahrnehmen (Fremdwahrnehmung).

Doch warum ist das Johari-Fenster so wichtig?

Seit den 1960er- und 70er-Jahren hat das Johari-Fenster einen festen Platz in der Arbeit mit Gruppen. Es wird vor allem eingesetzt, um die Unterschiede zwischen der Eigen- und der Fremdwahrnehmung zu verdeutlichen und ist mittlerweile ein etabliertes Modell in der gruppendynamischen Praxis. Seine theoretische Grundlage liegt in Disziplinen wie der Persönlichkeitspsychologie, den Abwehrmechanismen, der Sozialpsychologie und der Dynamik von Gruppenprozessen.

Es hilft dabei, die Kommunikation im privaten und beruflichen Kontext zu verbessern. Indem es Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung aufzeigt und diese einander annähert, können Missverständnisse reduziert und ein besseres Verständnis füreinander geschaffen werden.

Das Modell geht dabei von zwei Annahmen aus:

  • Zum einen gelingt Kommunikation besser, wenn Selbst- und Fremdwahrnehmung möglichst übereinstimmen.
  • Zum anderen macht es sichtbar, dass wir – ebenso wie unsere Mitmenschen – nie alle Aspekte unserer Persönlichkeit kennen. Manche liegen im Verborgenen, die sogenannten blinden Flecken.

Psychologie und Fotografie: das Johari-Fenster

(Bildquelle)

Die vier Bereiche des Johari-Fensters

Das Johari-Fenster, auch Johari-Gitter genannt, teilt die Wahrnehmung eines Menschen in vier Bereiche auf, die sich aus Selbst- und Fremdwahrnehmung ergeben:

  1. die öffentliche Person
  2. der blinde Fleck
  3. der geheime Bereich
  4. das Unbekannte

Jeder dieser Bereiche bietet Chancen und Risiken für die persönliche Entwicklung sowie die Kommunikation in Gruppen.

1. Öffentlicher Bereich („öffentliche Person“)

Dieser Bereich umfasst alles, was uns selbst und anderen bekannt ist. Er wird auch als „offener Bereich“ oder „Arena“ bezeichnet und beinhaltet Eigenschaften, Talente, Meinungen oder Verhaltensweisen, die durch bewusste Handlungen oder äußere Signale wie Kleidung oder Hobbys sichtbar werden. Ein großer öffentlicher Bereich fördert Offenheit und Vertrauen, wodurch konstruktive Kommunikation und Kooperation entstehen. Das Ziel ist, diesen Bereich zu erweitern, indem man aktiv Informationen teilt und den blinden Fleck verkleinert. Ein Beispiel wäre, Feedback aus einem Teamgespräch aufzunehmen und daraus neue Einsichten zu gewinnen.

2. Blinder Fleck

Der blinde Fleck enthält Aspekte, die andere an uns wahrnehmen, die uns aber selbst verborgen bleiben. Dazu zählen unbewusste Gewohnheiten, nonverbale Kommunikation wie Körpersprache oder Verhaltensmuster. Oft bleibt Feedback über den blinden Fleck unausgesprochen, was die Entwicklung behindern und Missverständnisse verstärken kann. Indem wir gezielt Feedback einholen, reflektieren und möglicherweise Korrekturen vornehmen, lässt sich dieser Bereich verkleinern und unser Selbstbild schärfen.

3. Geheimer Bereich („Geheimnis“)

Dieser Bereich umfasst Informationen, die wir bewusst vor anderen verbergen. Das können persönliche Meinungen, Gefühle oder private Aspekte wie Hobbys, politische Ansichten oder Lebensstile sein. Ein zu großer geheimer Bereich kann jedoch Vertrauen und Offenheit in der Kommunikation hemmen. Durch das Teilen relevanter Informationen oder das Eingeständnis eigener Unsicherheiten kann dieser Bereich verkleinert werden, was die Zusammenarbeit in Gruppen verbessert und Missverständnisse reduziert.

4. Unbekannter Bereich

Im unbekannten Bereich liegt alles, was weder uns selbst noch anderen bewusst ist, wie verborgene Talente, unentdeckte Potenziale oder unbewusste Ängste. Dieser Bereich bietet großes Entwicklungspotenzial, birgt aber auch das Risiko, dass schlummernde Talente ungenutzt bleiben oder unbewusste Gefühle das Verhalten negativ beeinflussen. Durch Experimentieren, Feedback und Reflexion lässt sich dieser Bereich erkunden, was neue Möglichkeiten für persönliches Wachstum eröffnet.

Das Johari-Fenster zeigt, wie wichtig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Selbst- und Fremdbild ist. Es hilft, blinde Flecken zu reduzieren, Vertrauen aufzubauen und ungenutztes Potenzial zu erschließen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.

Die folgende Tabelle fasst die Eigenschaften, Risiken und Chancen jedes Bereichs nochmal kompakt und übersichtlich zusammen:

BereichBeschreibungSelbstwahrnehmungFremdwahrnehmung
Öffentlicher BereichEigenschaften und Informationen, die sowohl dir als auch anderen bekannt sind (z. B. Meinungen, Hobbys).BekanntBekannt
Blinder FleckEigenschaften, die andere über dich wahrnehmen, du selbst aber nicht bewusst wahrnimmst (z. B. Körpersprache).UnbekanntBekannt
Geheimer BereichAspekte, die du bewusst vor anderen verborgen hältst (z. B. persönliche Ansichten, private Ängste).BekanntUnbekannt
Unbekannter BereichPotenziale, Talente oder Emotionen, die weder dir noch anderen bekannt sind.UnbekanntUnbekannt

Die Johari-Adjektive

Ein zentrales Element des Johari-Fensters ist die Arbeit mit Adjektiven, die zur Beschreibung von Persönlichkeitsmerkmalen dienen. Diese Adjektive helfen dabei, bewusste und unbewusste Aspekte der Persönlichkeit greifbar zu machen und Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung aufzuzeigen.

Die Methode funktioniert so: Eine Person wählt aus einer vorgegebenen Liste von Adjektiven diejenigen aus, die sie für passend hält, um sich selbst zu beschreiben. Gleichzeitig wählen andere Menschen – wie Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder – Adjektive aus, die sie mit dieser Person assoziieren. Anschließend werden die gewählten Begriffe den vier Bereichen des Johari-Fensters zugeordnet.

Hier ein paar Beispiele für typische Johari-Adjektive:

  • Offen, freundlich, hilfsbereit: Diese könnten im öffentlichen Bereich auftauchen, da sie sowohl der Person selbst als auch ihrem Umfeld bekannt sind.
  • Ungeduldig, angespannt, verschlossen: Solche Adjektive könnten sich im blinden Fleck wiederfinden, da sie anderen auffallen, der Person selbst aber nicht immer bewusst sind.
  • Zweifelnd, schüchtern, unsicher: Diese Merkmale könnten im geheimen Bereich liegen, da sie nur der Person selbst bekannt sind.
  • Kreativ, durchsetzungsfähig, führungsstark: Diese Eigenschaften könnten im unbekannten Bereich liegen und weder der Person selbst noch ihrem Umfeld bewusst (gewesen) sein. Eigenschaften, die durch neue Erfahrungen entdeckt werden oder bisher unerprobte Talente, die plötzlich ins Bewusstsein rücken. In bestimmten Situationen (z. B. in stressigen oder neuen Umfeldern) können auch unbewusste Verhaltensweisen zutage treten, die sowohl der Person als auch ihrem Umfeld bislang unbekannt waren. Zum Beispiel könnte jemand, der sich selbst als zurückhaltend beschreibt, in einer neuen Herausforderung plötzlich sehr führungsstark wirken

Durch die systematische Zuordnung der Adjektive wird nicht nur das Verständnis für die eigene Persönlichkeit geschärft, sondern auch die Beziehung zu anderen Menschen gestärkt. Feedback und Reflexion spielen dabei eine zentrale Rolle, um blinde Flecken zu erkennen und das Potenzial des unbekannten Bereichs zu entdecken.

Ziele des Johari-Fensters

Das Johari-Fenster verfolgt das Ziel, die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis innerhalb von Gruppen zu verbessern. Joseph Luft formulierte es so: Der gemeinsame Handlungsspielraum soll transparenter und umfassender werden. Dies geschieht, indem das obere linke Feld – der öffentliche Bereich – erweitert wird, während die anderen drei Felder (blinder Fleck, geheimer Bereich, unbekannter Bereich) schrumpfen. Dadurch entstehen mehr Offenheit, Vertrauen und Möglichkeiten für bessere Zusammenarbeit.

1. Sich preisgeben

Ein zentraler Ansatz zur Vergrößerung des öffentlichen Bereichs ist das bewusste Teilen persönlicher Informationen, wie Gedanken, Gefühle oder Erfahrungen. Das Offenlegen von Geheimnissen reduziert die Anstrengungen, die für deren Verbergung nötig waren, und schafft mehr Freiheit und Handlungsspielraum in der Interaktion mit anderen. Dadurch können Missverständnisse vermieden und Beziehungen gestärkt werden.

2. Feedback geben und blinde Flecken erkennen

Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Feedback von anderen. Indem Beobachtungen und Eindrücke über die blinden Flecken einer Person direkt mitgeteilt werden, können diese neue Erkenntnisse über sich selbst gewinnen. Das ermöglicht nicht nur eine bewusstere Selbstwahrnehmung, sondern auch eine stärkere persönliche und soziale Weiterentwicklung.

3. Unbewusstes bewusst machen

Die beiden Ansätze – sich preisgeben und Feedback empfangen – wirken zusammen. Sie helfen, Unbewusstes schrittweise ins Bewusstsein zu holen und damit greifbar und veränderbar zu machen. So wird nicht nur der persönliche, sondern auch der gemeinsame Handlungsspielraum transparenter und weiter. Das Johari-Fenster dient somit als Werkzeug, um sowohl individuelle als auch kollektive Potenziale freizulegen.

Das JOHARI-FENSTER

(Bildquelle)

Anwendung des Johari-Fensters

Das Johari-Fenster ist ein vielseitiges Instrument, das vor allem in der Teamentwicklung und Persönlichkeitsarbeit eingesetzt wird. Es hilft dabei, die Kommunikation zu verbessern, Vertrauen aufzubauen und die Zusammenarbeit zu stärken. Durch regelmäßige Anwendung können Teams und Einzelpersonen ihre Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung durch andere besser verstehen und gezielt weiterentwickeln.

Teamentwicklung

Das Johari-Fenster unterstützt Teams dabei, Vertrauen, Empathie und Kooperation zu fördern. Wenn Teammitglieder ihre eigenen Stärken und Schwächen sowie die Wahrnehmung durch andere besser kennen, wird die Zusammenarbeit harmonischer, effektiver und effizienter. Es hilft dabei:

  • Gruppendynamik und Beziehungen zu analysieren und zu verbessern.
  • Neue Mitglieder leichter in bestehende Teams zu integrieren.
  • Soft Skills wie Kommunikation und Empathie zu fördern, besonders bei Führungskräften.

Auch die Personalabteilung (HR) profitiert von der Arbeit mit dem Johari-Fenster. Es hilft dabei, Teamdynamiken zu analysieren, passende Entwicklungsmaßnahmen für Mitarbeitende zu planen und eine offene Feedback-Kultur zu etablieren. Insbesondere bei der Mitarbeiterentwicklung, dem Onboarding neuer Teammitglieder oder bei der Förderung von Führungskräften ist das Modell ein effektives Werkzeug, um Potenziale zu erkennen und gezielt zu fördern.

Persönliche Selbstreflexion

Für den Einzelnen bietet das Johari-Fenster die Möglichkeit, tiefer in die eigene Persönlichkeit einzutauchen. Es regt dazu an:

  • Selbsterkenntnis und Selbstvertrauen zu steigern.
  • Verborgene Talente und Potenziale zu entdecken.
  • Den persönlichen Handlungsspielraum zu erweitern.

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Feedback und Persönlichkeitsentwicklung

Das Johari-Fenster ist ein wertvolles Werkzeug in der Feedback-Kultur. Durch gezielte Selbstoffenbarung und das Einholen von Feedback wird das „öffentliche Feld“ vergrößert und der „blinde Fleck“ verkleinert.

  • Feedback-Kultur fördern: Regelmäßige Anwendung verbessert die Qualität und Offenheit des Feedbacks. Konstruktives Feedback sollte konkret, freundlich und auf Situationen bezogen sein.
  • Entwicklungsgespräche vorbereiten: Das Modell hilft dabei, Missverständnisse zu klären und Entwicklungspotenziale zu identifizieren.

Tipps für konstruktives Feedback

Damit Feedback hilfreich ist, sollte es:

  • Konkrete Beispiele enthalten, um Verhaltensweisen nachvollziehbar zu machen.
  • Positives hervorheben, um den Dialog konstruktiv zu gestalten.
  • Nur Aspekte ansprechen, die die Person beeinflussen kann.
  • Raum für Rückfragen und Klärungen lassen.

Dynamisches Modell

Das Johari-Fenster ist kein statisches Modell. Es sollte regelmäßig verwendet werden, um Fortschritte sichtbar zu machen und den öffentlichen Bereich kontinuierlich zu erweitern. Dabei wird nicht nur die Eigen- und Fremdwahrnehmung geschärft, sondern auch das Vertrauen in sich selbst und die Gruppe gestärkt.

Langfristig entsteht eine Kultur, in der Offenheit und gegenseitiges Verständnis wachsen, was Kommunikation und Zusammenarbeit auf ein neues Niveau hebt.

Übungen zur Anwendung des Johari-Fensters

Das Johari-Fenster hilft dabei, die eigene Wahrnehmung und die Wahrnehmung anderer besser zu verstehen. Mit einfachen Übungen und Gruppenaktivitäten können blinde Flecken erkannt, die Kommunikation verbessert und Feedback im Team gefördert werden.

1. Johari-Adjektive nutzen

In dieser Übung wählen Teilnehmer Adjektive aus einer Liste aus, die ihre eigenen Eigenschaften beschreiben, und andere ordnen ebenfalls passende Adjektive zu. Die Methode hilft, die Wahrnehmung von sich selbst und anderen zu vergleichen und das offene Fenster zu erweitern. Möglichkeiten zur Anwendung:

  • Eine effektive Methode ist es, aktiv nach Feedback in Meetings zu fragen, um blinde Flecken zu verringern.
  • Auch in Rollenspielen können Teilnehmer verschiedene Szenarien durchspielen, in denen sie sich in einer herausfordernden Situation präsentieren müssen und dazu Feedback in Form von Johari-Adjektiven zu ihrem Auftreten erhalten, um ihre externe Wahrnehmung zu verinnerlichen.

2. Gruppenaktivitäten

Rollenspiele und Kommunikationstrainings sind ideale Übungen, um das Johari-Fenster in der Praxis zu nutzen. Teilnehmer übernehmen in Rollenspielen unterschiedliche Rollen, um ihre Kommunikation und Feedback-Methoden zu üben sowie ihre Selbstwahrnehmung zu erweitern.

  • Regelmäßige Peer-Feedback-Runden in Meetings fördern die offene Kommunikation und helfen, das verborgene Selbst zu verkleinern.
  • Kommunikationstrainings stärken die Fähigkeit, präzises Feedback zu geben und anzunehmen, was das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team verbessert.

Wirkung des Johari-Fensters auf zwischenmenschliche Beziehungen

Das Johari-Fenster ist nicht nur ein Werkzeug für persönliche Selbsterkenntnis, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen – sowohl im privaten Leben als auch im beruflichen Umfeld. Es verbessert die Kommunikation, stärkt das Vertrauen und fördert ein konstruktives Miteinander, was sich direkt auf Produktivität, Fehlerquote und die allgemeine Stimmung auswirkt.

Im privaten Leben: Vertrauen und gegenseitiges Verständnis

Im Alltag hilft das Johari-Fenster, Missverständnisse zu vermeiden und Beziehungen zu vertiefen. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit Eigen- und Fremdwahrnehmung werden Gesprächspartner einfühlsamer und offener. Konflikte in der Ehe, Partnerschaft und Familie können besser und schneller gelöst werden, weil man die Perspektive des anderen eher nachvollziehen kann.
Angstfrei mitzuteilen, wie die persönlichen Gedanken und Gefühle aussehen, führt beispielsweise dazu, dass Beziehungen authentischer werden. Gleichzeitig regt das Modell dazu an, Feedback anzunehmen und bietet dadurch Chancen, über sich selbst hinaus zu wachsen.

Am Arbeitsplatz: Teamarbeit und Produktivität

Im beruflichen Kontext zeigt das Johari-Fenster, wie wichtig die Qualität der Kommunikation für die Teamarbeit und den Unternehmenserfolg ist. Teams, die das Modell anwenden und darin geschult sind, schaffen eine Atmosphäre von Offenheit und Klarheit, was unmittelbar zu besseren Ergebnissen führt.

  • Bessere Entscheidungen durch klare Kommunikation:
    Offenheit sorgt dafür, dass alle Teammitglieder auf demselben Wissensstand sind. Missverständnisse werden reduziert, Probleme schneller erkannt und Entscheidungen fundierter getroffen. Besonders in Projektteams, wo regelmäßige und kontinuierliche Abstimmung entscheidend ist, ist das ein Erfolgsfaktor.
  • Höhere Produktivität durch gezielte Nutzung von Stärken:
    Feedback ermöglicht es, Stärken und Schwächen klarer zu identifizieren. Aufgaben können effektiver verteilt werden, sodass jeder seine Fähigkeiten optimal einsetzen kann. Teams arbeiten effizienter und vermeiden Überlastung oder Fehleinschätzungen, was die Gesamtleistung steigert.
  • Weniger Fehler und eine bessere Stimmung:
    Wenn Feedback konstruktiv gegeben und angenommen wird, entstehen weniger Missverständnisse und Fehler. Gleichzeitig sorgt ein offenes Klima dafür, dass die Stimmung im Team positiv bleibt, was wiederum die Motivation und die Bindung an das Projekt oder Unternehmen erhöht sowie von Seiten der Führungskräfte das Delegieren erleichtert.
  • Feedback für Entwicklung und Innovation nutzen:
    Ein Team, das regelmäßig mit dem Johari-Fenster arbeitet, entwickelt nicht nur eine gesunde, offene Feedback-Kultur, sondern auch gegenseitiges Vertrauen. Dies ermutigt, Ideen und gewünschte Veränderungen in Mitarbeitergesprächen oder Teamrunden auszusprechen und voranzutreiben, es stärkt den Zusammenhalt und verbessert die gesamte Arbeitsatmosphäre nachhaltig.

Herausforderungen bei der Implementierung des Johari-Fenster meistern

Die Implementierung des Johari-Fensters kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Feedback-Kultur und persönliche Offenheit müssen aktiv gefördert werden, was besonders in neuen oder heterogenen Teams Zeit und Vertrauen erfordert. In der heutigen Vuca-Welt verlangt der rasante Wandel außerdem, immer auf unerwartete Veränderungen gefasst zu sein und schnell zu reagieren. Es wird also nicht einfacher, klar und unmissverständlich sowie wertschätzend zu kommunizieren, wenn man dafür keine festen Strukturen und Tools nutzt.

Vor diesem Hintergrund wurde Arbeitsmanagement-Software wie monday.com entwickelt. Die Funktionen wie Team-Dashboards, Arbeitsbereiche für das organisierte Task Management, verschiedene Kommunikationskanäle und Updates-Bereiche bieten eine klare Struktur, um den Austausch zu fördern und zu vereinfachen.

Unklarer Kommunikation keine Chance geben

Ein großes Problem bei der Zusammenarbeit sind Missverständnisse oder unklare Kommunikation. Das 4 Ohren Modell besagt, dass eine Botschaft immer auf 4 Ebenen kommuniziert und gehört werden kann, so dass Kontext und Anschaulichkeit für die eindeutige Kommunikation sehr wichtig sind. Mit regelmäßigen Check-ins und Meetings wie dem Jour fixe kann man sicherstellen, dass kurz und präzise kommuniziert wird und auf der Plattform visuell nachvollzogen werden kann, wie die Status-Updates voranschreiten.

Auf monday.com können alle Mitarbeiter auf verschiedene digitale Arbeitsbereiche zugreifen und übersichtlich zusammenarbeiten, ohne Stress und Chaos. Auch die Nachverfolgung der Projektziele, Projektmeilensteine sowie persönliche und gemeinschaftliche Erfolge kann schwierig sein. Dafür bietet monday.com Zeitleisten, Berichte und Ansichten, um individuelle und Team-Fortschritte visuell darzustellen und Erfolge gemeinsam zu feiern. So wird die Umsetzung des Johari-Fensters zu einem gut strukturierten und nachhaltigen Prozess.

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Mit dem Johari-Fenster das Team und das Unternehmen stärken

Das Johari-Fenster zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der Abgleich von Eigen- und Fremdwahrnehmung für die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen ist. Ob im privaten Umfeld oder im Berufsleben – das Modell legt die Grundlage für bessere Kommunikation, stärkt das Vertrauen und fördert eine positive Dynamik in Gruppen. Dadurch lassen sich Konflikte leichter lösen, Fehler vermeiden und sowohl die persönliche Entwicklung als auch die Zusammenarbeit vorantreiben.

Besonders in der Arbeitswelt ist das Johari-Fenster ein unverzichtbares Werkzeug, um Teams zu stärken und Projekte erfolgreicher zu machen. In Verbindung mit moderner Projektmanagement-Software wie monday.com entfaltet es sein volles Potenzial: Während das Johari-Fenster hilft, Kommunikation und Beziehungen innerhalb des Teams zu verbessern, sorgt monday.com für eine klare Organisation und Transparenz bei Aufgaben, Deadlines und Verantwortlichkeiten.

Die Kombination aus einer bewussten Feedback-Kultur und strukturiertem Projektmanagement schafft die perfekte Grundlage für produktive Teams und erfolgreiche Projekte. So wird nicht nur die Zusammenarbeit effizienter, sondern auch die Zufriedenheit aller Beteiligten gesteigert – ein Gewinn für jedes Unternehmen und jede zwischenmenschliche Beziehung.

Häufig gestellte Fragen

Johari-Adjektive sind 56 spezifische Begriffe, die in der Johari-Fenster-Methode verwendet werden, um Persönlichkeitsmerkmale zu beschreiben. Diese Adjektive decken ein breites Spektrum ab, von positiven Eigenschaften wie „akzeptierend“, „freundlich“ und „intelligent“ bis zu eher neutralen oder situationsabhängigen wie „introvertiert“, „ängstlich“ oder „nervös“. Sie helfen, das Selbstbild einer Person mit der Wahrnehmung anderer zu vergleichen, wodurch blinde Flecken erkannt und der „Offene Bereich“ im Johari-Fenster erweitert werden kann. Diese Methode fördert eine tiefere Selbstreflexion und verbessert die Kommunikation zwischen Menschen.

Der „Offene Bereich“ (auch „Arena“ genannt) soll vergrößert werden. In diesem Bereich sind dir und anderen dieselben Informationen über dich bekannt. Durch Selbstoffenbarung und aktives Feedback von anderen wird dieser Bereich erweitert, was zu einer offeneren und transparenteren Kommunikation führt.

Blinde Flecken sind Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die dir selbst nicht bewusst sind, die aber von anderen wahrgenommen werden. Diese blinden Flecken können durch ehrliches Feedback von anderen erkannt werden und bieten die Möglichkeit zur Selbstreflexion und Verbesserung.

Sofia Doßmann is a seasoned German content localization specialist and project manager. Drawing on her experience as a producer of primetime TV dramas, she combines project management, communication, and leadership skills with a passion for storytelling to craft engaging narratives that resonate with local audiences and drive organic growth.
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