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Story Points vs. Stunden: Was ist der Unterschied?

Sofia Doßmann 11 Min. Lesezeit
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Wie viel Aufwand steckt in einem Sprint? Dieser Frage müssen sich agile Teams regelmäßig stellen und sie beantworten – und die Antwort ist oft komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen: den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, mögliche Risiken und die verfügbare Zeit.

Um den Arbeitsaufwand zu schätzen, greifen Teams häufig auf zwei Methoden zurück: Story Points und Stunden. Doch welche eignet sich besser für euer Projekt? In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen, beleuchten ihre jeweiligen Vorteile und zeigen, wie ihr eure Planung damit effizienter gestalten könnt – inklusive praktischer Tipps zur Umsetzung in monday dev.

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Was sind Story Points?

Story Points sind eine Maßeinheit im agilen Projektmanagement, mit der der Arbeitsaufwand für eine Aufgabe oder User Story bewertet wird. Sie werden daher auch als Sprint Points bezeichnet und in der Regel während der Sprint-Planung oder des Backlog-Refinements festgelegt, um abzuschätzen, wie viel Arbeit das Team für die nächste Story erwarten kann.

Story Points stützen sich nicht auf Zeitangaben. Stattdessen berücksichtigen sie vor allem diese drei Faktoren:

1. Komplexität

  • Definition: Wie schwierig ist es, die Aufgabe technisch oder fachlich umzusetzen?
  • Beispiel: Eine einfache Datenbankabfrage hat eine geringere Komplexität als einen Algorithmus zur Verarbeitung großer Datenmengen zu entwickeln.
  • Einfluss auf Story Points: Je komplexer Aufgaben sind, desto höher die Bewertung.

2. Risiko/Unsicherheit

  • Definition: Gibt es Unklarheiten, potenzielle Probleme oder Abhängigkeiten, die die Aufgabe verzögern könnten?
  • Beispiel: Wenn eine Aufgabe neue Technologien oder ungetestete Ansätze erfordert, steigt die Unsicherheit.
  • Einfluss auf Story Points: Höhere Risiken oder Unsicherheiten erhöhen die Punktzahl, um den zusätzlichen Aufwand widerzuspiegeln.

3. Arbeitsaufwand

  • Definition: Wie viel tatsächliche Arbeit wird benötigt, um die Aufgabe abzuschließen?
  • Beispiel: Das Schreiben eines kurzen Skripts benötigt weniger Arbeit als die Entwicklung einer komplexen API.
  • Einfluss auf Story Points: Größerer Arbeitsaufwand führt zu einer höheren Bewertung.

Durch die Kombination dieser drei Faktoren entsteht eine ganzheitliche Schätzung, die über reine Zeitangaben hinausgeht. Das Ziel ist es, realistischere Erwartungen zu setzen und die Arbeitsplanung für deine Produktentwicklung flexibler zu gestalten.

Wie werden die Story Points berechnet?

Die Berechnung von Story Points ist keine exakte Wissenschaft, sondern eher eine Schätzung, die auf Erfahrungswerten basiert. Häufig wird dabei die Fibonacci-Folge als Orientierung genutzt – eine mathematische Skala, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorherigen ist (z. B. 1, 2, 3, 5, 8, 13). Diese Skala hilft dabei, den Aufwand, die Komplexität und das Risiko einer Aufgabe einzuschätzen und in Relation zueinander zu setzen. Die Abstufung sorgt dafür, dass größere Unterschiede im Arbeitsaufwand deutlicher werden, was die Priorisierung erleichtert.

Mike Cohn, ein führender Experte im Bereich Agile und Scrum, betont in seinen Arbeiten, dass Story Points nicht als absolute Maßeinheit für Aufwand oder Zeit betrachtet werden sollten. Stattdessen sieht er sie als eine relative Schätzung der Komplexität von zu erledigenden Aufgaben. In seiner Praxis empfiehlt er verschiedenen Teams, Story Points zu nutzen, um nicht nur den Aufwand zu messen, sondern auch ein besseres Verständnis für den Arbeitsaufwand zu entwickeln und die Kommunikation zu stärken. Ein Beispiel aus seiner Methodik zeigt, dass Teams durch regelmäßiges Reflektieren und Anpassen ihrer Schätzungen die Genauigkeit verbessern und die Zusammenarbeit im gesamten Team fördern können.

Beispiel für eine Story Point Skala mit Fibonacci-Sequenzierung

Obwohl du einem Story Point einen numerischen Wert zuweist, solltest du bedenken, dass das Verhältnis zwischen den entsprechenden Story Points mehr Informationen über den Aufwand für ein Projekt liefert. Eine Skala von Story Points wäre zum Beispiel:

Story pointBeschreibungBeispiel Aufgabe
1Sehr geringer Aufwand, minimale Komplexität und keine Unsicherheit.Kleine Fehlerbehebung, kleine UI-Änderung.
2Geringer Aufwand mit geringer Komplexität, wenig Risiko und wenigen Abhängigkeiten.Einfache Datenüberprüfung oder Formularaktualisierung.
3Mittlerer Aufwand, mäßige Komplexität, gewisses Risiko und potenziell kleinere Unbekannte.Erstellen eines einfachen API-Endpunkts.
5Erheblicher Aufwand, höhere Komplexität, einige Risiken oder Abhängigkeiten, die die Fertigstellung beeinträchtigen könnten.Implementieren einer neuen Funktion, die mehrere Komponenten umfasst.
8Hoher Aufwand mit erheblicher Komplexität, beträchtlichem Risiko und vielen Unbekannten.Die Entwicklung einer komplexen Integration zwischen Systemen.
13Sehr hoher Aufwand, extrem komplex, hohe Unsicherheit oder eine große Anzahl von Abhängigkeiten.Größere architektonische Änderungen oder eine umfassende Überarbeitung von Funktionen.

Hinweis: Die Fibonacci-Folge ist nur eine Möglichkeit, Story Points darzustellen. T-Shirt-Größen sind eine andere Methode, bei der eine Skala wie XS, S, M, L, XL und XXL verwendet wird, um zwischen den Bemühungen zu unterscheiden. Das Ziel ist es, eine Skala festzulegen, die einheitlich und genau verwendet werden kann.

Warum werden Story Points in Agile verwendet?

In der Welt des agilen Projektmanagements und des agilen Produktmanagements stehen Flexibilität, Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung der Abläufe im Mittelpunkt. Durch agile Methoden können Teams schnell auf Veränderungen reagieren, kontinuierlich Fortschritte liefern und effektiv zusammenarbeiten und so die bestmöglichen Ergebnisse erzielen. Auch die Schätzung von Aufgaben mit Story Points ist eine wichtige agile Technik.

Story Points haben folgende Vorteile:

1. Konzentration auf relative Schätzungen

Anstatt präzise Zeitvorgaben zu machen, fokussieren sich agile Teams auf eine relative Einschätzung der Aufgaben. Dies folgt dem Ansatz von Mike Cohn, dass Story Points nicht als feste Maßeinheit, sondern als relative Größen im Sinne einer simplen, komplexeren oder mittleren Aufgabe betrachtet werden.

Zum Beispiel ist eine Aufgabe mit 2 Story Points doppelt so komplex oder risikobehaftet wie eine Aufgabe mit 1 Story Point, ohne dass eine direkte Zeitangabe gemacht wird. Diese relativ flexible Betrachtung hilft, die Schätzung an die tatsächliche Komplexität und das Risiko anzupassen, ohne sich auf unsichere Zeitangaben zu stützen. In der agilen Produktentwicklung ermöglicht dies eine kontinuierliche Anpassung der Schätzungen, ohne den gesamten Plan auf den Kopf stellen zu müssen.

2. Flexibilität zulassen

Agiles Projektmanagement beruht auf der Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und iterativ zu arbeiten. Story Points fördern diese Flexibilität, indem sie den Teams ermöglichen, die Komplexität einer Aufgabe neu zu bewerten, wenn sich Anforderungen ändern. Wenn beispielsweise neue Risiken oder unvorhergesehene Faktoren hinzukommen, kann der Story Point-Wert entsprechend angepasst werden, ohne dass der gesamte Plan überarbeitet werden muss. In der agilen Produktentwicklung ist diese Anpassungsfähigkeit entscheidend, um auf sich verändernde Marktbedingungen oder Kundenbedürfnisse schnell zu reagieren und kontinuierlich Verbesserungen einzuführen.

3. Förderung der Zusammenarbeit im Team

Eine der zentralen Säulen der agilen Methoden ist die Förderung der Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Teams. Die Schätzung von Story Points ist ein kollaborativer Prozess, der das gesamte Team einbezieht. Nach Mike Cohn stärkt diese Art der Schätzung nicht nur das Verständnis für die jeweilige Aufgabe, sondern auch das gemeinsame Verantwortungsgefühl. Alle Teammitglieder tragen zu den Schätzungen bei, was eine tiefere Auseinandersetzung mit den Anforderungen und eine stärkere Zusammenarbeit von allen Stakeholdern fördert.

In einem agilen Projekt ist diese Teamarbeit unerlässlich, um sicherzustellen, dass das gesamte Team hinter den Zielen steht und die Arbeit effektiv und effizient erledigt wird, Schritt für Schritt. Dazu gehört auch ein gesundes Verständnis der Schwierigkeit bestimmter Aufgabenstellungen und der Implikationen für die Ausführung.

Wir bekommen viel mehr Wertschätzung (und Freiheiten) von unseren Stakeholdern

Diese Vorteile machen deutlich, wie Story Points als Werkzeuge in Scrum und agile Projektmanagement nicht nur zur Schätzung von Aufwand und Komplexität beitragen, sondern auch die Kernprinzipien von Agilität unterstützen – Flexibilität, Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung. Das A und O in der agilen Produktentwicklung.

Wie ist das Verhältnis zwischen Story Points und Stunden?

Story Points und Stunden werden beide von Entwicklungsteams verwendet, um den Arbeitsaufwand zu schätzen, aber sie sind sehr unterschiedlich:

  • Im Gegensatz zu den Story Points basieren die Stunden auf einer genauen Maßeinheit (Zeit!).
  • Die Stundenschätzung gibt an, wie lange eine Aufgabe voraussichtlich dauern wird, während die Story Points den Gesamtaufwand erfassen.
  • Story Points sind subjektiver als eine Schätzung in Stunden. Die Zeit kann genau erfasst werden, während die Story Points nur ein Anhaltspunkt sind.
  • Es gibt keine Formel, um Story Points in Stunden umzurechnen, die Ansätze unterscheiden sich von Team zu Team. Einige agile Teams nutzen jedoch eine Plattform wie monday dev, um aufzuzeichnen, wie viele Story Points sie in jedem Sprint abschließen. Nach dem Sprint Review können sie anhand dieser Daten zukünftige Aufgaben auf der Grundlage ihrer bisherigen Geschwindigkeit und Leistung festlegen.

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Was sind die Vorteile von Story Points anstelle von Stunden?

Warum solltest du dir die Mühe machen, Story Points zu vergeben, wenn du stattdessen einfach Stunden als Zeitschätzung verwenden kannst? Schließlich sind Stunden eine universelle Maßeinheit, die jeder verstehen kann, während Story Points abstrakter wirken können. Wenn du Story Points mit Stunden vergleichst, solltest du das bedenken:

Story Points betonen den Wert im Laufe der Zeit

Story Points verlagern den Fokus von „Wie lange wird es dauern?“ zu „Welchen Wert liefern wir?“. Dies spiegelt das Ziel von Agile wider, nämlich schnell und iterativ Mehrwert zu schaffen.

Story Points berücksichtigen die Teamdynamik

Unterschiedliche Entwickler arbeiten je nach ihren Fähigkeiten, ihrem Arbeitsstil und den verfügbaren Ressourcen in unterschiedlichem Tempo. Story Points gleichen die individuellen Unterschiede aus und machen die Schätzung zu einer Teamverpflichtung und nicht zu einer persönlichen.

Story Points tragen der Unsicherheit Rechnung

Story Points eignen sich besser für Aufgaben mit unbekannten Faktoren oder unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, da sie mögliche Risiken und Lernkurven einbeziehen. Eine Aufgabe, für die 8 Stunden veranschlagt sind, kann länger dauern, wenn unerwartete Probleme auftauchen. Mit Story Points wird diese Unsicherheit in die Schätzung miteinbezogen.

Story Points verhindern Überengagement

Die Schätzung in Stunden kann zu unrealistischen Zeitplänen, konstantem Lieferdruck und letztlich Burnout führen. Story Points bieten einen Puffer für unerwartete Herausforderungen und machen es einfacher und realistischer, zukünftige Sprints zu planen.

4 Herausforderungen bei der Verwendung von Agile Story Points

Story Points sind zwar nützlich, aber nicht jedermanns Sache. Der Produktmanager Gianni Sawyer gibt zu: „Ich kann mich nicht für Story Points begeistern… Ich habe es versucht.“

Hier sind einige der Herausforderungen, die du erwarten kannst, wenn du sie in deinem Software-Entwicklungsprozess oder anderen Entwicklungszyklen einsetzt:

  • Subjektivität: Verschiedene Teammitglieder können unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was eine „3-Punkte“-Story ist. Die Kalibrierung deines Prozesses zur Schätzung der Story Points kann dir helfen, einen einheitlichen Ansatz und eine klare Vorstellung zu entwickeln.
  • Lernkurve: Teams, für die dieses agile Konzept neu ist, haben anfangs vielleicht Probleme mit der Genauigkeit der Storypoint-Schätzung. Du musst dir bewusst sein, dass es Zeit braucht, um den Prozess zu verfeinern und ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, auf das sich deine agilen Teams verlassen können.
  • Missbrauch als Produktivitätsmaßstab: Story Points sind nicht dazu gedacht, die individuelle Produktivität zu messen. Jeder starke Fokus auf „erreichte Punkte“ kann einen ungesunden Wettbewerb oder Druck erzeugen, der zu Burnout bei deinen Teammitgliedern führt.
  • Veränderte Teamdynamik: Jede Fluktuation in deinem Team kann sich auf die durchschnittliche agile Geschwindigkeit auswirken, da neue Mitglieder möglicherweise anders schätzen oder mehr Zeit für die Erledigung von Aufgaben benötigen.

Vereinfache die Story Point Schätzung mit monday dev

Die Zuweisung von Story Points zu jedem deiner Product Backlog Items ist nichts, was du in Tabellenblättern und ewigen E-Mail-Verläufen organisieren solltest. Wenn du einen zentralen Ort hast, an dem du alles bündeln und mit dem Rest deiner Sprintplanung integrieren kannst, sorgst du für lückenlose Kommunikation und reibungslose Abläufe.

So ein zentraler Arbeitsbereich ist monday dev – eine Produktmanagement-Software und Plattform, die alles bietet, was du brauchst, um dein Produkt von der Idee bis zur Markteinführung und darüber hinaus zu entwickeln. Hier sind die wichtigsten Funktionen für deinen Story Point Prozess:

Effizientere Schätzung mit anpassbaren Vorlagen

Wähle aus einer Reihe von Sprintplanungs-Vorlagen mit Spalten für Zuständigkeit, Priorität, Status, Zeitplan, Deadlines und mehr. Dank dieser Detailgenauigkeit ist es ein Kinderspiel, den Aufwand für die anstehenden User Stories anhand des aktuellen Fortschritts und der Teamkapazität abzuschätzen.

Daten als Basis für bessere Schätzungen nutzen

monday dev bietet eine Reihe von Ansichten, darunter Gantt-Diagramme, Kanban, Zeitleisten und mehr, mit denen du die wichtigen Daten auf einen Blick sehen kannst. So erkennst du schnell Trends, Muster und Hindernisse, die das „Risiko“ und den „Aufwand“ deiner kommenden User Storys beeinflussen könnten.

Deine Arbeit mit interaktiven Dashboards visuell darstellen

Sieh dir wichtige Daten wie Burndown-Diagramme oder importierte Daten aus Integrationen mit GitHub oder GitLab an, die sich auf deine Story Point-Schätzung auswirken könnten. Mit über 10 Drag-and-Drop-Widgets kannst du sie in dein individuelles Dashboard ziehen, um dir ein möglichst genaues Bild zu machen.

Mit Teammitgliedern in Echtzeit zusammenarbeiten

Gib deinen agilen Teams Möglichkeiten und Kanäle, um sich über die neuesten Updates, klärende Fragen und alles andere auszutauschen, das deine Story-Planung unterstützt. In jedem Board kannst du Kommentare hinterlassen oder Unterhaltungen aus E-Mails und Direktnachrichten-Plattformen integrieren, um alle über den Fortschritt einer Story auf dem Laufenden zu halten.

Möchtest du deine Agile Planung optimieren und die Arbeit an Story Points und Sprints vereinfachen? Teste monday dev noch heute kostenlos.

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Sofia Doßmann is a seasoned German content localization specialist and project manager. Drawing on her experience as a producer of primetime TV dramas, she combines project management, communication, and leadership skills with a passion for storytelling to craft engaging narratives that resonate with local audiences and drive organic growth.
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