Agiles Produktmanagement – Prozesse, Best Practices und Beispiele

Die traditionelle Produktentwicklung ist bekanntermaßen langwierig und erfordert viel Zeit für Forschung, Design und Tests, bevor das Produkt auf den Markt kommt. Ein klassisches Beispiel für die Entwicklungshölle ist „Duke Nukem Forever“ aus der Videospielindustrie. Das 1997 angekündigte und mit Spannung erwartete Spiel wurde durch wiederholte Änderungen der Spiel-Engines, Managementprobleme und das Fehlen einer klaren Richtung aufgehalten. Als es vierzehn Jahre später veröffentlicht wurde, hatte sich die Branche bereits drastisch weiterentwickelt und das inzwischen veraltete Spiel hatte sein Ziel verfehlt.

Diese Anleitung zeigt, wie Entwicklungsteams sich von archaischen Prozessen verabschieden können und als schnellere und vielseitigere Alternative auf agiles Produktmanagement umsteigen können. Außerdem stellen wir monday dev als perfekte Plattform für deine Produktmanagement-Strategien vor.

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Was ist agiles Produktmanagement?

Agiles Produktmanagement ist ein moderner, iterativer Ansatz zur Produktentwicklung, der auf dem Agilen Manifest von 2001 basiert und sich auf vier Kernwerte konzentriert:

• Individuen und Interaktionen
• Arbeitssoftware
• Zusammenarbeit mit Kunden
• Auf den Wandel reagieren

Im agilen Projektmanagement liegt der Schwerpunkt auf Kundenzufriedenheit, kontinuierlicher Verbesserung und einer starken Kommunikation im Team, was es zu einem idealen Gerüst für Unternehmen macht, die mit den schnell weiterentwickelnden Marktanforderungen Schritt halten wollen.

Beispiel für agiles Produktmanagement

Stell dir ein Gartenbauunternehmen vor, das ein neues Gerät zum Unkrautjäten entwickeln will. In einem agilen Rahmen organisiert der Produktmanager gleichzeitig mehrere Sprints, um die Entwicklung des neuen Produkts zu optimieren.

• Das Team von Sprint A kümmert sich um das Design und das Prototyping des Unkrautbekämpfungsgeräts und konzentriert sich dabei auf Funktionalität und Benutzerergonomie.
• Das Team von Sprint B arbeitet parallel daran, weitere Funktionen zu entwickeln, wie z.B. ein sensorbasiertes System zur Unterscheidung von Unkraut und Pflanzen.
• Das Team von Sprint C befasst sich intensiv mit Marktforschung, dem Verständnis von Kundenschmerzpunkten in der Gartenarbeit und der Identifizierung potenzieller Wettbewerber.

Regelmäßige tägliche Standups und Besprechungen stellen sicher, dass alle Teams an einem Strang ziehen. So können sie schnell das Feedback von Gärtnerinnen und Gärtnern und Fokusgruppen aufnehmen und das Design sowie die Funktionen des Unkrautbekämpfungsgeräts nach Bedarf anpassen. Dieser gemeinschaftliche Ansatz sorgt dafür, dass das Endprodukt effektiv funktioniert und den Marktanforderungen entspricht.

Nach der Markteinführung setzen die Teams ihre Arbeit parallel fort, sammeln Kundenfeedback für kontinuierliche Verbesserungen und beobachten die Markttrends genau, um die Relevanz und Attraktivität des Produkts in der Gartengemeinschaft zu erhalten.

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Was sind die wichtigsten Vorteile des agilen Produktmanagements?

Im traditionellen Produktmanagement gibt es feste Pläne, strikte Zeitpläne und Abhängigkeiten von Aufgaben, was gut zu Leuten passt, die eine starre Struktur bevorzugen. Aber es gibt unbestreitbare Vorteile, wenn du auf agil umstellst:

• Schnellere Markteinführung: Das oberste Ziel von Agile ist es, so schnell wie möglich Werte zu liefern und die Produktentwicklungszeit deutlich zu verkürzen.
• Verbesserte Produktqualität: Durch kontinuierliche Feedbackschleifen kann dein Team Änderungen vornehmen und das Design optimieren, was zu einem verbesserten Produkt führt.
• Höhere Kundenzufriedenheit: Wenn du bei der Entwicklung immer den Endverbraucher im Auge behältst, erzielst du hervorragende Ergebnisse, einschließlich einer potenziellen Steigerung der wirtschaftlichen Leistung um 277 %.
• Bessere Risikominimierung: Risiken und Schwachstellen werden durch kleinere und überschaubare Schritte minimiert, so dass es einfacher ist, bei Bedarf umzuschwenken. 31% der Produktteams halten agile Methoden für entscheidend, um relevante Risiken zu minimieren.
• Erhöhte Flexibilität: Agile Unternehmen können sich gut an Veränderungen anpassen, z. B. an Markttrends oder Kundenbedürfnisse.

Was gehört zum agilen Produktmanagement?

Agiles Produktmanagement umfasst eine Reihe von strukturierten und dennoch flexiblen Prozessen, die alle eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Produkt vom Konzept bis zur Fertigstellung zu begleiten. Dazu gehören:

• Produktvision und Strategieentwicklung: Klare, langfristige Ziele für das Produkt setzen.
• Eine Produkt-Roadmap erstellen: Skizziere die Schritte, die nötig sind, um deine Produktvision zu erreichen.
• Personas definieren: Benutzergeschichten herausarbeiten, um das Einfühlungsvermögen für den Kunden und seine Anforderungen zu zeigen.
• Produkt-Backlog priorisieren: Das Organisieren von Aufgaben, wie z.B. Bug-Tracking und Fehlerbehebungen, in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit.
• Sprint-Planung und -Ausführung: Kurze, konzentrierte Arbeitsphasen, um bestimmte Ziele zu erreichen.
• Tägliche Stand-ups: Regelmäßige Treffen, um sich mit den Teammitgliedern auszutauschen, für Abstimmung zu sorgen und Herausforderungen anzusprechen.
• Sprint-Review: Bewertung der Arbeit, die in einem bestimmten Sprint abgeschlossen wurde, und Planung des nächsten Sprints.
• Iterative Entwicklung: Kontinuierliche Verbesserung des Produkts auf Basis von Nutzerfeedback.
• Release-Planung und -Entwicklung: Planung für die Phasen der Produktfreigabe.
• Überwachung und Anpassung: Fortschritte verfolgen und bei Bedarf anpassen.

5 Best Practices für agile Produktmanager

Ein agiler Produktmanager hat oft das Gefühl, mit mehreren Bällen gleichzeitig zu jonglieren. Aber wenn du diese fünf Best Practices anwendest, ist es einfach alle Bälle in der Luft zu halten und eine auf jeder Ebene erfolgreiche Produkteinführung zu erleben:

1. Auf den Kundennutzen fokussieren

Agiles Produktmanagement zielt vor allem darauf ab, einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Das bedeutet, dass man während der gesamten Entwicklung ständig mit dem Kunden kommuniziert und dessen Perspektive, Bedürfnisse und Erwartungen versteht. Der Produktmanager muss dafür sorgen, dass jedes Feature oder Produktinkrement die Bedürfnisse des Kunden erfüllt oder sogar übertrifft, und er sollte bereit sein, den Input der Kunden umzusetzen und entsprechende Änderungen vorzunehmen.

2. Teamübergreifende Zusammenarbeit priorisieren

Für agile Teams ist ein hohes Maß an Kommunikation und Zusammenarbeit unter den Teammitgliedern essenziell. Deshalb müssen Produktmanager ein Umfeld schaffen, das dies erleichtert, z. B. durch tägliche Check-Ins, offene Kommunikationswege und Tools, die Transparenz über die gemeinsamen Abläufe schaffen. Nur so können die Teammitglieder zusammen Ideen brainstormen, Probleme lösen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.

3. Konstruktives Feedback fördern

Für viele agile Teams sind Techniken zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeit ein wichtiger Erfolgsfaktor. Insbesondere konstruktives Feedback kann wertvolle Erkenntnisse zutage fördern und zu Verbesserungen im Entwicklungsprozess führen. Produktmanager sollten Systeme etablieren, mit denen Forschungsteams, Entwickler und Kunden ihre Gedanken und Ideen frei mitteilen können, auch wenn sie von der aktuellen Route abweichen.

4. Klare Anweisungen geben

Bei der agilen Entwicklung ist Flexibilität das A und O. Die Teams nehmen das Feedback auf, um ihren nächsten Sprint festzulegen. Jedoch muss der Produktmanager in einem agilen Zyklus die Richtung vorgeben, um sicherzustellen, dass die Entwicklung auf Kurs bleibt. 31% der agilen Teams geben an, dass sie Probleme haben, wenn Führungskräfte keine klaren Ziele setzen.

5. Metriken nutzen

Daten sind in agilen Prozessen genauso wertvoll wie in traditionellen Produktmanagementprozessen. Ein datenbasierter Ansatz hilft dir, Fortschritte zu verfolgen, Erfolge zu messen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein agiler Produktmanager könnte Geschwindigkeitsmetriken, Burndown-Diagramme und Kundenzufriedenheit als Werte verwenden, um die Produktstrategie zu steuern. Diese und viele andere Daten kannst du in monday dev verfolgen.

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Beispiele aus der Praxis von Unternehmen, die agiles Produktmanagement einsetzen

Du fragst dich vielleicht, wie Agile im echten Leben aussieht? Hier sind drei Beispiele von Unternehmen, die mit agilem Produktmanagement Erfolge erzielt haben.

1. Ericsson

Ericssons Media Gateway für Mobilfunknetze nutzte zunächst ein Wasserfallmodell für die Entwicklung seiner Produkte. Dieser Ansatz führte jedoch zu Isolierung in der Organisaton, da das Produktwissen auf einige wenige Personen beschränkt war, was zu langen Vorlaufzeiten und unorganisierten Feedbackschleifen führte. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt stellte Ericsson auf agile Methoden um und konnte kürzere Vorlaufzeiten und einen besseren Prozessablauf erreichen.

2. Ciscos Subscription Billing Platform

Auch bei Ciscos Plattform für die Abrechnung von Abonnements wurde die Wasserfallmethode angewandt, bei der verschiedene Design-, Build-, Test- und Deployment-Teams nacheinander an ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Produktmanagement arbeiteten. Cisco wechselte zu einem agilen Modell, um die Release-Zyklen und die Qualität zu verbessern und gleichzeitig das Budget besser unter Kontrolle zu halten. Das Unternehmen reduzierte die Anzahl der Fehler um 40 % und steigerte die Effizienz der Fehlerbeseitigung um 14 %.

3. Fitbit

Fitbit musste seine Produktion ausweiten, um die Nachfrage der Verbraucher in der Weihnachtszeit zu befriedigen. Das Unternehmen fügte mehr Teams und funktionale Gruppen hinzu, um die Geschwindigkeit und Kadenz zu erhöhen, indem es einen inkrementellen Ansatz für sein Produktmanagement wählte. Innerhalb eines Jahres nach der Umstellung auf agile Projektmanagement-Methoden hatte Fitbit vier neue Produkte herausgebracht und 22 Millionen Geräte ausgeliefert.